Zitternder Himmel
Gedichte
von Irmentraud ter Veer |
Es zittert der glatte Spiegel des Sees, wenn die Winde von den Hügeln herabfallen oder wenn in der Tiefe die Fische unruhig schwärmen und die Bewegung sich oben in Kreisen zeigt.
EAN 9783899790177
Hersteller: Verlag Ch. Möllmann
Es zittert das Licht auf dem Laub der Bäume, es atmet ein kaum erahnbarer Hauch in der Zitterpappel, und die Schmetterlinge, wenn sie beim Sonnenaufgang aus der nächtlichen Erstarrung erwachen, durchzittert die Lebenswärme.
In der Seele Tiefen erzittert das klare Bild der Dauer, der ruhenden Gegenwart, wenn die Regungen des Fühlens, das ungeduldige Suchen als zartes Wehen oder auch als Sturm es durchfährt.
Die Hände zittern, wenn unerwartete Qual oder Freude ihnen gereicht wird.
Im Haupt das Denken zittert an der Grenze des Unfaßlichen, und es zittert das immerwährende Hoffen im Herzen. Eines Gedankens leiseste Berührung kann ein Gewitter hervorrufen.
Und wenn wir spüren, daß das zitternde Leben uns zum Tor des Wesentlichen führt, wo der Weg des Schicksals hindurchführt, dann ist das Herz zutiefst erschüttert.
Erscheinungsdatum: 09.2011
Auflage: 1.
Seiten: 94
Format: 21,0 x 14,8 cm
Einbandart: Paperback
ISBN 978-3-89979-017-7