Spannungsfeld Kunst

Spannungsfeld Kunst

Sinnhorizonte und Gestaltungsziele heute

von Bernhard Hanel, Robin Wagner (Hg) |

Einst war Kunst als Handwerk Bestandteil des alltäglichen Lebens. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurden Kunst und Künstler zum gesellschaftlichen Gegenbild, Schreckgespenst und Sehnsuchtsort gleichermaßen. Der vorliegende Band versammelt verschiedene Positionen zu der Frage der Bedeutung zeitgenössischer Kunst und zeitgenössischen Künstlerlebens.


EAN 9783932386107

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»Aber stellen Sie sich vor, in fünf Minuten würde es überhaupt keine Kunst mehr geben!«

Ist die Kunst sinnbildend? Die hier zusammengefassten Beiträge machen die Breite der Fragestellung und die Vielfalt ganz persönlicher Antworten deutlich. Und Antworten sind nicht nur in Worten zu geben, sondern auch im Tun, sei es in eigenem Gestaltungsbemühen, sei es im sozialen Zusammenwirken mit anderen Menschen. Denn Sprache ist, wo sie analysiert, definiert, theoretisiert meist nur unbefriedigende Annäherung an das, was den Künstler wirklich bewegt. Insofern sind die einzelnen Beiträge nur partielle Spiegelung aus dem Bemühen, sich in Gesprächen, Diskussionen, Seminaren und Arbeitsgruppen von den verschiedensten Seiten her einer gemeinsamen Frage zu nähern.
Kunst, Künstler-Sein bedeutet, schöpferisch tätig sein zu wollen. Wer heute diesem Impuls folgt, begibt sich auf riskantes Gebiet. Für das gesellschaftliche Leben ist Kunst allenfalls eine Nische: Luxus, Beiwerk, Hobby. Letzten Endes ist sie überflüssig für das »eigentliche« Leben, eine Sache für Außenseiter und Sonderlinge, die bereit sind, für ihren Spleen zu darben, und die höchstens, wenn es ihnen gelingt, auf einer Modewelle zu reiten, zu Auskommen und Erfolg im Leben kommen.
Was unsere Welt heute gestaltet, sind andere Kräfte: Wissenschaft, Technik, Wirtschaft, Medien. Mit dem Durchbruch dieser Gebiete in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts beginnt auch die Entwicklung der »modernen« Kunst, insofern der Künstler mehr und mehr zum gesellschaftlichen Außenseiter wurde, Kunst zu einer Sache von Museen, Bibliotheken und anderen gesellschaftlichen Isolierstationen. Die Zeiten, in denen Kunst auf dem Marktplatz, in Tempel oder Kirche, im Städtebau oder im Bürgerhaus das Leben begleitete und mitbestimmte, waren vorüber.

Inhalt

Hans-Jürgen Scheurle
Neue Wahrnehmungskonzepte im 20. Jahrhundert – Sinne als Gestaltungsaufgabe
• Jean Gebser (1905-1973)
• Edmund Husserl (1859-1938)
• Rudolf Steiner (1861-1925)
• Jean Piaget (1896-1980)
• Viktor von Weizsäcker (1886-1957)
• Gott und Wahrnehmung

Wolfgang Zumdick
Wie nimmt man das Geistige eines Kunstwerkes wahr?
I. Inspirationen: Über die Entstehung des Kunstwerks in Dichtung, Musik und bildender Kunst
II. Der Betrachter als Schöpfer
III. Das Geistige des Kunstwerkes: Hinab und Hinauf

Johannes Matthiessen
Von der Kunstsubstanz im zwanzigsten Jahrhundert

Christa Weber
Überlegungen zur Freizeit unter dem Aspekt der sich verändernden Arbeitswelt

Hartwig Volbehr
Bewusstseinswandel und schöpferischer Prozess
• Das Wesen des Schöpferischen
• Bewusstsein und Wahrnehmung im schöpferischen Prozess
• Die Entwicklungsstufen des Bewusstseins nach Gebser
• Die mental-rationale Bewusstseinstruktur
• Wen sprechen wir an, wenn wir »Ich« sagen?
• Das neue Bewusstsein
• Ist Kunst sinnbildend?

Johannes Bilstein
Kunst und Erziehung – Ähnlichkeiten im Ungleichen
Vorbemerkung
I. Die geschiedenen Schwestern
II. Wider besseres Wissen
III. Verschlossene Türen
IV. Die Besonderen
V. Das Böse
VI. Gelungenes Spiel

Peter Fuchs
Sinn und Form
Aber warum das?

Ist die Kunst sinnbildend?
Mit Dietrich Esterl, Joachim Fiebach, Johannes Matthiessen, Ulrike Rosenbach, Wulf Schneider und Franz Erhard Walther


Über die Herausgeber:

Bernhard Hanel,

geboren 1967, Studium KulturDesign an der Freien Hochschule Kunstseminar Metzingen, Diplom für Gestaltungs- und Prozessorganisation; Lehraufenthalt bei dem kambodschanischen Maler SAMA in der Provence, Ausstellungen im In- und Ausland; 1996 Gründung des Büros für Kunst- und Kulturkonzeption KuKuk in Stuttgart;
Lehraufträge für Kunst und Kunstgeschichte im Oberstufenbereich; Reiseleitung von Schüler-Kunstreisen vor allem nach Italien.

Robin Wagner,

1989–1991 Studium der Philosophie und Ethnologie an der Universität Tübingen; Kursleiter bei der Lebenshilfe Tübingen für Kunst und Ferienreisen; Studium Kultur Design an der Freien Hochschule Kunstseminar Metzingen, Ausstellungen im In- und Ausland; 1996 Gründung des Büros für Kunst- und Kulturkonzeption KuKuk in Stuttgart; seit 2001 Dozent an der Hochschule für Gestaltung, FH Schwäbisch Hall.

160 Seiten, 6 Abb., Broschur
EUR 18,80 
ISBN 3-932386-10-8