CHARTRES Band 3 - Schöpfungsbau und Ideenwelt im Herzen Europas

CHARTRES Band 3 - Schöpfungsbau und Ideenwelt im Herzen Europas

Architektur und Glasmalerei / Schöpfungsbau und Ideenwelt im Herzen Europas

von Roland Halfen |

Der vorliegende dritte Band zur Kathedrale von Chartres ist ihrer Entstehungsgeschichte gewidmet: Vom vorchristlichen Kultort bis zur hochgotischen Kathedrale, die für die damaligen Zeitgenossen zum Vorbild himmelstürmenden Bauens wurde, nimmt der Autor den Leser auf der Grundlage vorhandener Pläne und Materialien mit auf eine spannende Reise.


EAN 9783932386756

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Chartres-Edition in vier Bänden

Dieser Band widmet sich der epochemachenden Architektur und der in Qualität und Erhaltungszustand einzigartigen Glasmalerei der berühmten Kathedrale. Auf der Basis einer übergreifenden Darstellung des Kultortes von der Zeit des Druidenheiligtums über den Neubau Bischoff Fulberts an der Jahrtausendwende bis hin zum verheerenden Brand von 1194 und dem Bau der ersten »klassischen« Kathedrale – insbesondere durch die aus der Untersuchung des frühgotischen Königsportals in Band 1 gewonnenen Ergebnisse – wird eine neuartige Formulierung des hochgotischen Bauprinzips präsentiert, aus der sich nicht zuletzt auch die Motive vieler damaliger technischer Neuerungen aufklären lassen.

Dabei werden die einzelnen Architekturelemente wie das rätselhafte Labyrinth auf dem westlichen Kirchenboden oder das Rosenfenster der Westfassade auf ihre innere Verbindung hin befragt und durch die Zusammenschau mit der Gestaltung des Königsportals als konsequent aufeinander aufbauende Bildelemente eines spirituellen Weges erkennbar gemacht. Auch in diesem Band werden zahlreiche und größtenteils farbige Abbildungen präsentiert – viele davon wiederum exklusiv.

 

Aus dem Inhalt

Inhalt

I Der vorchristliche Kultort

  • virgo paritura. Zeugnis und Deutung einer Legende
  • Versammlungsort der Druiden: Caesars Bericht in De bello gallico
  • Zeugnisse vorchristlicher Kulte in und um Chartres
  • Eichenblatt und Gottesmutter: Bildverweise an und in der Kathedrale

II Die Geschichte des christlichen Kultortes bis zum Bau der hochgotischen Kathedrale

  • Unter den Mauern: Die Frühzeit des Kultortes
  • Die lebendigen Steine der Kirche: Lubinus und die sogenannte Lubinusgruft
  • Locus fortis: Der karolingische Bau und die Stiftung der Marienreliquie
  • Integration und Expansion: Fulbertus und sein Bau
  • Kirchenbrand und Karrenkult: Das 12. Jahrhundert
  • Proportion und Gebärde: Der Südturm
  • Lebensführung zwischen Talent und Schicksal: Der Esel mit der Leier

III Die hochgotische Kathedrale

  • Die Sorge der Jungfrau: Eine Vision der »Herrin von Chartres«
  • Nach dem Brand: Chancen, Bedingungen, Entscheidungen
  • Bauverlauf und Datierung
  • Die Gestalt der Kathedrale
  • integritas, proportio, claritas: Aufbau und Gliederung der Hochschiffswand
  • Der Mensch und sein Haus
  • Die Außengliederung des Hauptschiffs
  • Bewegte Ruhe, ruhende Bewegung: Die Vierung
  • Steigerung und Variation: Der Chor 
  • Außenbau: Chor und Querhausfronten

IV Der gotische Raum: Erscheinung ? Wirkung ? Deutung

  • Die kunstgeschichtliche Stellung der Kathedrale von Chartres
  • Anschauliche Charakterzüge des gotischen Innenraums
  • Grenzen ? Linien ? Formen
  • Helligkeit und Farbe
  • Zeitgenössische Deutungen des Kirchenbaus
  • Die reine Seele: Der Kirchenbau als Bild Marias

V Die Fenster der Kathedrale

  • Die drei Westfenster
  • Leibesfrucht und Geistesblüte: Das Wurzel-Jesse Fenster
  • Entfaltung des Bildlichkeit: Das mittlere Westfenster 
  • Passion und Einsicht: Das linke Westfenster

 

Die Fenster der westlichen Seitenschiffe

Einleitung

  • Vorbild als Ereignis: Das »typologische Fenster«
  • Vom Maß des Menschlichen: Die Geschichte Noahs
  • Schicksal und Voraussicht: Die Geschichte Josephs
  • Das Gleichnis vom barmherzigen Samariter und der Sündenfall des Menschen
  • Bitteres Meer: Szenen aus dem Leben der Maria von Magdala
  • Der zweifache Weg: Das Leben des Evangelisten Johannes
  • Die Füße der Apostel: Tod und Himmelfahrt Marias
  • Heiliger Ritter, neuer Hiob: Das Placidus-Eustachiusfenster
  • Verpflichtung und Vereinbarung: Das Leben des hl. Nikolaus
  • Wein zwischen Markt und Mysterium: Das Lubinusfenster
  • Verehrung und Versuchung: Marienwunder und Theophiluslegende

Die Chorscheitelkapelle

  • Zur Konzeption des Bildbestandes im Chor
  • Vertrauen und Versagen: Das Fenster der Apostel und Jünger Jesu
  • Der Erstberufene: Aus der Legende des Apostels Andreas
  • Zwischen Athen und Rom: Die Legende des hl. Paulus
  • Gott im Wort ? Gott im Bild: Die Legende von Simon und Thaddäus

Die Fenster der Stephanus- oder Märtyrerkapelle

  • Zweierlei Ruhe: Das Fenster des hl. Stephanus
  • Der ungleiche Wettkampf: Das Fenster des hl. Theodor und des hl. Vincentius
  • Geistige Fäden im Leidenskatalog: Das Fenster des hl. Pantaleon
  • Von den Ursprüngen: Das Fenster des hl. Savinianus und des hl. Potentianus 
  • Vom Wissen zum Heilen: Das Fenster des hl. Cheron

Die Fenster der Nikolauskapelle oder Kapelle der Bekenner

  • Stufen des Opferns: Das Fenster des hl. Nikolaus
  • Perspektiven der Bildordnung: Die heilige Katharina und die heilige Margarete
  • Der Herrscher und sein Bischof: Das Fenster des hl. Remigius
  • Märtyrer der Unabhängigkeit: Thomas Becket

Herrscher, Päpste und Apostel: Die Fenster des Chorrundes neben den Hauptkapellen

  • Magie und Wunder des Wortes: Das Fenster des hl. Jakobus
  • Architekt des Geistes: Das Fenster des Apostels Thomas
  • Ereignis und Gesetz: Das Fenster des hl. Silvester
  • Die zwei Gesichter der Geschichte: Das Fenster Karls des Großen
  • Unschuldig schuldig: Das Fenster des Julianus Hospitator
  • Körperwege ? Seelenwege: Das Fenster des hl. Martin von Tours

Die Fenster im Westen des Chorumgangs

  • Stern der Wüste: Die Eremiten Antonius und Paulus
  • Kultbild im Bild: Die Jungfrau vom schönen Fenster
  • Mutter ? Kind ? Schicksal: Bilder des Marienlebens
  • Jahreslauf im Sternenwirken: Tierkreis und Monatsbilder
  • Interferenz der Sphären: Der Kreuzigungsoculus
  • Die List der Göttin: Das Fenster des hl. Nikolaus
  • Das Element der Dämonen: Germanus von Auxerre

Die Fenster im Erdgeschoß des Querhauses

  • Die Parabel als Novelle: Das Gleichnis vom verlorenen Sohn
  • Der Mensch unter den Engeln: Das Fenster des hl. Apollinaris

Die Fenster im Obergeschoß der Kathedrale

  • Die Obergadenfenster des Chors
  • Die sieben Apsisfenster
  • Die übrigen Fenster im Obergaden des Chors
  • Lilien im Geflecht der Rose: Die Fenster im Obergaden des nördlichen Querhauses
  • Standorte der Aristokratie: Die Fenster im Obergaden des südlichen Querhauses
  • Die Fenster im Obergeschoß des Hauptschiffs
  • Blick in die Zukunft:
  • Die Westrose

 

VI Das Labyrinth

  • Faszination eines begehbaren Universalbildes
  • Zur Entwicklungsgeschichte des Labyrinthes vom Typ Chartres
  • Die Form des Chartreser Typus als Zeitgestalt
  • Bezeichnung und Bedeutung: Zur Interpretation der Form des Labyrinths
  • Mittelalterliche und nachmittelalterliche Bezeichnungen
  • Das Labyrinth als Werk des Daidalos
  • Theseus als heidnische Präfiguration Christi und das Labyrinth als Bild der Sündenwelt
  • Christliche Osterspiele auf dem Labyrinth
  • Sieg über den Tod als Neubelebung durch kosmische Harmonie
  • Jericho, Stadt des Mondes, und die computi-Labyrinthe
  • Das Labyrinth als Bild des Denkens
  • Eriugena: Das Labyrinth als Bild der Heiligen Schrift
  • Der geistige Reiter: Labyrinth und Gralsweg

VII Geistiger Aufstieg: Die Kathedrale als Prozeß

  • Erfahrungen des Denkens am Westportal
  • Gestimmtheit zum Bild: Der Eintritt ins Innere
  • Der Weg durch das Labyrinth im Kontext seiner Umgebung
  • Labyrinth und Fensterrose: Symbolik zwischen außen und innen
  • Labyrinth und Altar: Innere Polaritäten der Seele
  • Seele unter Engeln: Die neuntürmige Kathedrale

 

Über den Autor:

Dr. phil. Roland Halfen,

geb. 1958, Studium der Kunstgeschichte, Philosophie und Archäologie in Freiburg und München. Promotion (Kunstgeschichte und Philosophie) an der Universität Witten-Herdecke. Mehrjährige Tätigkeit als Assistent von Prof. Franco Volpi (Padua) am dortigen Lehrstuhl für Philosophie. Mitautor und redaktionell verantwortliche Mitarbeit bei der Herausgabe des »Großen Werklexikons der Philosophie«.

704 Seiten, 413 Abbildungen, davon 256 in Farbe, gebunden
EUR 98,00
ISBN 3-932386-75-2