Das Außen-Innen-Sein
Der Schulungsweg heilkünstlerischer Sprachgestaltung als Lebensweg
von Christa Slezak-Schindler (Hg.), Otto Ph. Sponsel-Slezak (Hg.), Institut für heilkünstlerische Sprachgestaltung (Hg.) | 29.09.2022
In das Zu-Ende-gedacht-Sein der Anthroposophie fällt nun auch der tödliche Einschnitt in die Kunst der Sprachgestaltung. Noch hören wir sie widerhallen in den Erinnerungsräumen unseres Geistes, nicht ohne die Erschöpfung mitzufühlen, die ihrem Niedersinken vorausgegangen ist und zugleich das Scheppern und den Lärm, der fraglos an ihre Stelle tritt.
EAN 9783945228173
Hersteller: Marie Steiner Verlag
Vorwort: "In das Zu-Ende-gedacht-Sein der Anthroposophie fällt nun auch der tödliche Einschnitt in die Kunst der Sprachgestaltung. Noch hören wir sie widerhallen in den Erinnerungsräumen unseres Geistes, nicht ohne die Erschöpfung mitzufühlen, die ihrem Niedersinken vorausgegangen ist und zugleich das Scheppern und den Lärm, der fraglos an ihre Stelle tritt.
In Wirklichkeit hat die Sprachgestaltung nur ihren Mantel abgeworfen, ihren schweren, geistgesättigten, geschichtsträchtigen Mantel, um in entäußerter Gestalt in den Schatten zu treten, um, jenseits der Fülle und Erfüllung ihrer Laute und Rhythmen, jenseits ihrer großen Gebärden, neu atmen zu lernen. Umso tiefer in sich selber wohnend, in ihren eigenen Untertönen und Verzagtheiten, im düsteren Licht eines krachenden und knarzenden Einlebens in die Zerbrochenheit des Wortes, die unserer Selbstheit entspricht, nähert sie sich einer neuen Gegenwart, der Gegenwart selbst.
So ist die Frage, die an uns herantritt, diese: Wollen wir auf leblosem Grunde mit Steinen der Verwüstung, der Abweisung, der Verkennung und der Erstickung ein neues Haus der Sprache bauen, mit Steinen, die wir zusammentragen aus den Trümmern, die weit draußen, weit zerstreut in der unmittelbaren Vergangenheit liegen und zugleich in unser Ich hineinragen, schmerzhaft und gewissermaßen sinnlos?
Jenseits der Gewissheiten und Systeme zeigt sich eine neue, noch unbestimmte und namenlose Wahrheit: ein Schulungsweg, der noch nicht durchdacht und beschritten ist, als Lebensweg. Keine Wiederholung des Alten, keine Umbenennung, sondern ein Sein-Lassen und Lösen. Und in diesem Lösen vielleicht, mitunter, mitunter überraschend, ein fremdes und anderes Zusammenfügen des Verlorenen, der Bruchstücke, zu einer unerreichbaren Ganzheit. Rückschauend in die vor uns sich dehnende Leere gewahren wir die Unmöglichkeit des Möglichen, wir, der Einzelne in seiner Mitwelt, das Unfassbare, das Gedicht, entdeckend und gestaltend.
Mit anderen Worten: »Die Erfüllung hat begonnen, sich aus ihren Eigenschaften der Vollständigkeit, der Vollendung und der völligen Identifikation zurückzuziehen. Das Subjekt der Erfüllung, oder besser gesagt der Praxis, des Vollzugs ist nicht mehr jenes Subjekt (der Geschichte, des Wissens, der Menschheit), das sich erfüllt, indem es auf sich selbst hinausläuft beziehungsweise zurückkommt. Es verschiebt sich, höhlt seine Selbstbezüglichkeit (seine Eigentümlichkeit, seine Authentizität, seine Reinheit) mit einer Fremdheit aus, die ihm näher ist als jedes Selbstsein oder jedes Bei-sich-sein. ›Werde, der du bist‹, diese alte Parole unserer Kultur, wird zu ›sei, was du wirst‹: bis hin zur Unendlichkeit deiner Möglichkeiten, ohne letzte Bestätigung.« (Jean-Luc Nancy, Weltenwechsel, Lettre International, Nr. 44, Berlin 1999)"
Otto Ph. Sponsel-Slezak, 1. und 2. Weihnachtsfeiertag 2020
Inhaltsverzeichnis:
Übersicht:
Nr. 019 Das Antlitz Christi
Nr. 020 Engelskonzert
Nr. 021 Sprach-Meditation
Nr. 043 Marie Steiner 1
Nr. 095 Blaues Fenster
Nr. 107 Brot und Wein
Nr. 115 Sprachübungsgut
Nr. 145 Kindheit
Nr. 179 Wilhelm Busch
Nr. 193 Die Angstkarte
Nr. 204 Mensch und Sprache
Nr. 210 Hymne
Nr. 211 Gesang zur Nacht
Nr. 227 Der Merkurstab
Nr. 232 Der Sprachstern
Nr. 270 Das Gebet
Nr. 292 Weihevolle Stunden
Nr. 293 Unsere Katharsis
Nr. 362 Mensch und Engel
Nr. 426 Seelenkraft
Herausgegeben von Christa Slezak-Schindler, Otto Ph. Sponsel-Slezak, Institut für heilkünstlerische Sprachgestaltung
Erscheinungsdatum: 01.10.2022
Auflage: 1. Auflage
Produktform: Printprodukt (Nonbook)
Seiten: ca. 100 mit 20 Sprachkunstkarten
Format: 250 x 170 mm
ISBN: 978-3-945228-17-3