Man darf ruhig sagen: Übernatürliche Erlebnisse, die Oma und Opa hatten, als sie noch jung waren. Sie wurden an die jüngeren Generationen als ein kostbares Gut weitergegeben und kommen jetzt wieder ans Tageslicht. Jede Familie bewahrt ihre eigenen, höchst originellen Erlebnisse, die am offenen Kamin erzählt werden, wenn die Tage kürzer und die Nächte länger werden – in einer fast singenden, wie beschwörenden Weise, die einen immer wieder packt … Es sind seltsame, fantasievolle und häufig poetische Geschichten voller Zauber und Magie. Es ist ein großes Vorrecht, wenn man sie zu hören bekommt. Sie handeln nicht nur von Zwergen, sondern auch von Hexen, dem Bösen und seinen vielen Erscheinungsformen; dem Feuermann, den Lichtern im Wald und den gruseligen Spukgestalten und Fantomen, denen man in der Nähe von Friedhöfen oder auf der einsamen Heide bei beginnender Dämmerung begegnen kann …

Das Naturschutzgebiet der Veluwe ist ein alter Landstrich im Osten der Niederlande, wo sich noch viele Überlieferungen und Geschichten über das Kleine Volk und andere Phänomene im Grenzgebiet des Wahrnehmbaren erhalten haben. Sie wurden nur unter der Hand weitererzählt, Fremde bekamen sie fast nie zu hören.

Die Malerin und Erzählerin Annie Gerding-Le Comte, die Jahrzehnte dort lebte, hat viele dieser Geschichten aufgezeichnet und durch eigene Erlebnisse mit Naturwesen ergänzt. Faszinierende Ausblicke in eine Welt, die wir im Allgemeinen nur wie träumend betreten, tun sich auf. Insbesondere die Zeichnungen und Bilder Annie Gerdings tragen dazu bei, durch das Element der Kunst einen authentischen Zugang zu dieser verborgenen Schicht der Natur zu finden. Eines der urwüchsigsten Bücher zu diesem Thema.

Zwerge, Gnome und Fantome

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