Die Seele des Menschen ist es, die von diesem Rhythmus getragen wird, wie auch von dem Einströmen und Ausströmen unseres Atems. Auch hier ein Leben empfangen und Leben dahingeben. Todesfurcht oder Todessehnsucht sind die zwei Gefahren, die den Blick des Menschen für den Schwellenübergang trüben. Todesfurcht wird hinfällig, wenn wir den Tod als Schwelle in die geistige Welt betrachten. Aber auch Todessehnsucht wird uns nicht frühzeitig aus dem Erdenschicksal herausführen, wenn wir die _x0093_Wertherstimmung_x0094_ überwinden und jeden Tag unseres Lebens als einen neuen Schicksalsauftrag ansehen. Leben und Tod des Menschen stehen in einem engen Zusammenhang. Die Natur offenbart uns im Erblühen und Verwelken diese beiden Pole. Die Erde ist es, die unseren Leib ernährt und aufbaut; sie ist es auch, die unsere Leibeshülle am Ende unserer Tage empfängt. _x0096_ Herbst des Jahres und Herbst des Lebens klingen zusammen. Wir bringen die Ernte eines langen Lebens _x0093_in die Scheuer_x0094_. Reife wird uns zuteil im hohen Lebensalter, bis hin zur Vollendung.
Hamborner Taschenhefte 5
Erscheinungsdatum: 2001
Auflage: 2.
Seiten: 128
Format: 21,0 x 12,8 cm
Einbandart: Paperback
ISBN: 978-3-931156-38-1
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