Es ist absurd, sich den vermeintlichen „natürlichen Einzelmenschen“ Schiller als die Metamorphose eines früheren „natürlichen Einzelmenschen“ vorzustellen. Es ist absurd, sich vorzustellen, dass Schiller kurzerhand „sich“ wieder verkörpert; Schillers Geistesmensch ist Teilnehmer an der „Wiederverkörperung des Geistes“. Die sich wiederverkörpernde menschliche Gattungswesenheit ist EINER, d. h. sie ist der Geist eines faktisch wirklichen Menschen, der seine physische Körperlichkeit als SEELE dem Weltvorgange zur Verfügung stellt. Die Körper der Meier, Müller, Schiller usw. sind unmittelbar Bestandteile der Seele (Weltseele).
Karl Ballmers Problem lautet: Die „werten Mitanthroposophen“ machen sich es mit der Erarbeitung der Welt Rudolf Steiners zu leicht. Die eigenen Vorurteile, die christlich-abendländische Denkart einschließlich der Schwärmerei für die „orientalisierende Liebhaberei“ der Wiederverkörperung werden nicht hinterfragt. Darstellungen der Reinkarnationslehre Steiners geraten so auf das Niveau des „Konversationslexikons“; der Wiederverkörperungsgedanke als eine „Zentralidee des 20. Jahrhunderts“ wird ruhiggestellt und in das bürgerliche Selbstverständnis eingeordnet, als „Vorgang der natürlichen Lebensordnung“, ähnlich wie „der katholische Metaphysiker von der natürlichen Unsterblichkeit der Seele daherredet“.
Das „Problem der WELTSCHÖPFUNG“ wird durchdacht anhand von Steiners Vortrag über „Blut ist ein ganz besonderer Saft“, wo es heißt: „Ein 'Ich-Wesen' muss fähig sein, die Außenwelt in sich aufzunehmen, und innerhalb seiner selbst wieder zu erzeugen.“
1. Auflage dieser erweiterten Ausgabe, 2019
Seiten: 228 Seiten
Preis: EUR 14,- / SFR 17,-
ISBN: 978-3-930 964-27-7
Lieferbarkeit: Lieferbar
Edition LGC
Rosenweg 22
DE 57072 Siegen
mail@edition-lgc.de