Deshalb ist gnostische Erkenntnis erlösend, und deshalb sind alle Religionen, Mysterienschulen und Philosophien, die auf dieser Art Erkenntnis beruhen, universelle Gnosis – besonders auch das ursprüngliche Christentum. Von dieser Vorraussetzung ausgehend, beschreibt der Autor die Entstehung der historischen Gnosis und ihre Entfaltung in den ersten Jahrhunderten nach Christus. Er weist nach, dass es sich bei den scheinbar so unterschiedlichen Schulen – des Simon Magus, Valentinus, Basilides, Hermes Trismegistos, Mani und anderen – immer um dieselben spirituellen Erfahrungen handelt, die nur jeweils in andere Symbole, Mythen und Bilder gefasst werden. Historische Gnosis und ursprüngliches Christentum sind Zweige am einen Baum der ursprünglichen Gnosis. Jesus und seine Schüler bildeten eine aus dem esoterischen Judentum hervorgehende Mysterienschule, ähnlich den zeitgenössischen gnostischen Schulen. Sie strahlte in alle anderen Mysterienschulen des Mittelmeerraumes aus und brachte sie zu neuer Blüte. Erst als sich innerhalb des Christentums eine dogmatisch-kirchliche Richtung gegen eine spirituelle Richtung durchsetzte, wurden auch die Gnostiker, die ursprünglich mit den spirituellen Christen zusammenarbeiteten, ausgegrenzt und schließlich zu Ketzern erklärt.
Trotzdem tauchten durch das Mittelalter bis zur Gegenwart immer wieder gnostische Schulen auf. Denn das wahre Selbst im Menschen lässt sich nicht dauerhaft unterdrücken. Und gerade für den modernen Menschen, der individuelle Erfahrungen sucht, frei von rationalistischen Voreingenommenheiten und dogmatischen Konventionen, kann die Gnosis Wege zu innerer Freiheit und selbstständiger Erkenntnis der Wahrheit eröffnen.
Erscheinungsdatum: 01.10.2008
Auflage: 1. Auflage
Produktform: Softcover
Seiten: 261
Format: 2040 x 1260 mm
Einbandart: Paperback
ISBN: 9783938156124
Königsdorfer-Verlag
Zellwies 11
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