Anthroposophie
Was ist Anthroposophie?
Anthroposophie ist eine Wissenschaft, die das Verhältnis von Natur und Geist erforscht. Sie wurde von Dr. Rudolf Steiner (1861-1925) begründet, der sie auch als anthroposophisch orientierte Geisteswissenschaft bezeichnete. Er hat für den Menschen der heutigen Zeit einen spirituellen Entwicklungsweg entwickelt, mit dem sich der Mensch zur Erlangung höherer Wahrheit entwickeln kann.
"Anthroposophie ist ein Erkenntnisweg, der das Geistige im Menschenwesen zum Geistigen im Weltenall führen möchte."
(Rudolf Steiner, GA 26)
Mehr zum Thema: Werke Rudolf Steiners, Reinkarnation und Karma, Selbsterkenntnis
Metamorphose
"Vermutlich hätte Goethe das vorliegende Buch von Andreas Suchantke nicht nur gefallen, er hätte sich auch verstanden gefühlt und die vielen Zeichnungen und Farbfotos bestaunt und zu würdigen gewus...
Vollständige Details anzeigenDie Freie Hochschule für Geisteswissenschaft
«Das Ziel der Anthroposophischen Gesellschaft wird die Förderung der Forschung auf geistigem Gebiete, das der Freien Hochschule für Geisteswissenschaft diese Forschung selbst sein», schrieb Rudolf ...
Vollständige Details anzeigenErzwungene Schliessung
Am Vormittag des 30. März 1938 sprachen die Lehrer der Stuttgarter Waldorfschule zum letzten Mal nach der Zwangsschließung ihrer Schule durch das württembergischen Kultusministeriums zu ihren Klass...
Vollständige Details anzeigenRudolf Steiner und das Credo der Menschen-Weihehandlung
Nachdem die Evangeliums-Verkündigung den inneren Sinn für den Christus aufweckend angesprochen hat, tritt das Credo zunächst als eine objektive Aussage vor die Gemeinde hin. Als ein Inhalt, an den ...
Vollständige Details anzeigenAnthroposophie in einer autistischen Gesellschaft
von Peter Selg
Ilse Rennefeld
Die Monografie berichtet von ihrem täglichen Ringen in den Niederlanden, von der Beziehung zu ihrem blinden und ebenfalls gefährdeten Mann, dem Dichter Otto Rennefeld, und ihrer ärztlichen Freundin...
Vollständige Details anzeigenIch-Bildung
"Ich-Bildung heißt nicht bloß, dass ich es bin, der denkt, fühlt, will. Ich-Bildung heißt: Ich bringe mich zur Welt. Ich komme zu mir selbst. Ich schöpfe aus dem Nichts." von Philip Kovce
Studienkommentare zum medizinischen Werk Rudolf Steiners "Die Zukunft des medizinischen Lebens" Band 1
Der erste Ärztekurs Rudolf Steiners markiert die Geburtsstunde der Anthroposophischen Medizin. In der Osterzeit 1920 schufen 20 Vorträge Grundlagen zum Verständnis des Menschen und verschiedener Kr...
Vollständige Details anzeigenBriefe und Meditationen für Ita Wegman
Der erste Band dieser Dokumentation beinhaltet Rudolf Steiners Zeugnisse, die – in Form von Briefen und Meditationen – von seiner Wertschätzung Ita Wegmans und ihrer Bedeutung für ihn sprechen. Ers...
Vollständige Details anzeigenKaspar Hauser: Neue Forschung und Aspekte I
1. Vom Fluch der unverjährten Tat: Des Grossherzogs Eingeständnis, Erstveröffentlichung einer Mitteilung einer v. Tucher-Enkelin; 2. Pressekonferenz am 23.11.1996 in Ansbach; 3. Korrespondenz mit R...
Vollständige Details anzeigenMenschenkunde verstehen
Die Essays sind aus Vorträgen entstanden, die über Jahre in der Waldorflehrerbildung gehalten wurden. Sie möchten Anregung und Hilfe zum Studium der Anthropologie Steiners sein und ihre Fruchtbarke...
Vollständige Details anzeigenDie Maschinenkultur, ihre Gegenbewegung und das Herankommen der Anthroposophie im 19. und 20. Jahrhundert
Drei soziale Bewegungen des 19. und 20. Jahrhunderts haben auf jeweils verschiedenen Ebenen die Frage nach dem Menschsein im Maschinenzeitalter eröffnet: die Linke, die Lebensreform und die Theosop...
Vollständige Details anzeigenGötterdämmerung
Dieser Essay macht sich auf den Weg, den Spuren von Rudolf Steiners Freiheitsbegriff zu folgen – doch nimmt er den einen oder anderen Umweg bewusst in Kauf, um ihn besser zu verstehen. Im Mittelpun...
Vollständige Details anzeigen2 x 12 Tierkreiskarten
12 in Linie, rot, Golddruck und 12 in Schrägschraffur mit ausführlichem Begleittext , DIN A6 von Christine Cologna
Angeloi, Archangeloi, Archai
Die Welt der geistigen Hierarchien und die Beziehung des Menschen zu ihr spielen in den Schriften und Vorträgen Rudolf Steiners eine außerordentlich wichtige Rolle. von Peter Selg
Tatiana Kisseleff – Eurythmie-Tagebuch
Das Eurythmie-Tagebuch von Tatiana Kisseleff ist ein einzigartiges Dokument. von Tatjana Kisseleff
SilberLÖFFELCHEN
«Wer dem Autor von "Silberlöffelchen" nähertreten will, sollte sich bewusst sein, dass er es mit einem bedeutenden Ideenschöpfer auf dem Gebiet der Ästhetisierung des wissenschaftlichen Verfahrens ...
Vollständige Details anzeigenDie Triebkräfte der Evolution
Das dreiteilige Witzenmann-Brevier mit drei Essays aus der letzten Phase seines Schaffens, die zuvor nur in der Zeitschrift "Beiträge zur Weltlage" erschienen sind. Die Schrift ist bestens als Einl...
Vollständige Details anzeigenLichtMaschen
Die Erinnerungen beziehen sich hauptsächlich auf die Kindheit und Jugend, insbesondere auch auf die Begegnungen des 17- und 18-Jährigen mit Rudolf Steiner. von Herbert Witzenmann
Schönheit
Das Geheimnis der Schönheit ist kein Geheimnis in dem Sinne, daß man es nicht aussprechen dürfte. Indem man es ausspricht, verrät man es nicht — ganz einfach deshalb, weil es sich nicht aussprechen...
Vollständige Details anzeigenDrei Perspektiven der Anthroposophie
Eine kompakte Menschenkunde für das moderne Bewusstsein. Beobachtungsergebnisse aus der Innen und Außenperspektive, über die Bedeutung des Denkens für das Weltganze. von Rudolf Steiner
Wege des Sprachgenius
Was heißt «Sprachgestaltung» in ihrer über einhundertjährigen Tradition? Sicher nicht das Tradieren vorausgegangener Ergebnisse, bloße Nachahmung dessen, was zum Beispiel nachklingt von Marie Stein...
Vollständige Details anzeigenSonneunser
Lichte Gedichte von Barbara Groher
ICH BIN EIN ICH BIN
Wer ein «Ich bin» werden will, so wie es in diesem Buch beschrieben ist, der muss sein «Ich bin» so umgestalten, dass er einerseits den göttlichen Willen in sich aufnehmen und andererseits sein Den...
Vollständige Details anzeigenAnthroposophie (aus dem Griechischen: "Weisheit vom Menschen") hat zum Ziel, aus dem gründlichen Verständnis geistiger Entwicklungsgesetze einerseits die innere individuelle seelisch-geistige Entwicklung des Menschen und der Menschheit und daraus die Entwicklung des äußeren Lebens, durch die Neugestaltung verschiedenster Lebens- und Kulturbereiche, zu ermöglichen. Steiner hat sein Leben für diese Neugestaltung eingesetzt, indem er beispielsweise bei der Gründung der Waldorfschulen für die Arbeiterkinder der Zigarettenfabrik Waldorf-Astoria in Stuttgart, oder der Anthroposophischen Medizin beteiligt war. Er gründete außerdem die Anthroposophische Gesellschaft, in der Menschen zusammenkommen, die mit einer geistigen Dimension des Lebens rechnen oder rechnen wollen, und die im Sinne von Steiner an der geistigen Erneuerung der menschlichen und gesellschaftlichen Verhältnisse wirken wollen.
Grundlegend für das anthroposophische Weltverständnis ist, dass Mensch und Welt dreigliedrig aufgebaut sind (z.B. physischer Leib, Seele und Geist, bzw. physische, seelische und geistige Welt, siehe seine "Theosophie"). Auch das Thema Gesellschaft und Gemeinschaftsbildung wird von Steiner als dreigliedriger sozialer Organismus betrachtet, aufgrund dessen er die sogenannte soziale Dreigliederung (siehe "Kernpunkte der sozialen Frage") entwickelt hat. Darin wird die Gesellschaft in drei Bereiche unterteilt, die autonom und nicht abhängig voneinander agieren sollen: das Geistesleben, das Wirtschaftsleben und das Rechtsleben.
Was will die Anthroposophie?
Bei der Anthroposophie handelt es sich nicht ausschließlich um einen geistigen Entwicklungsweg, sondern ihr Ziel ist es, durch das Verständnis der Zusammenhänge von Welt und Mensch positiv und heilend in der Welt zu wirken, über einen rein materialistischen Fortschrittsglauben hinaus. Daher gibt es seit ihrem Bestehen im 20. Jahrhundert anthroposophisch erweiterte Forschungsgebiete wie z.B. in der Pädagogik, Medizin, Landwirtschaft, Naturwissenschaft, und Kunst, die zu Erneuerungen verschiedener Lebensbereiche geführt haben (u.a. die Waldorfschulen, die Demeter-Landwirtschaft, die Anthroposophische Medizin und neue Kunstfelder wie z.B. die Eurythmie und Sprachgestaltung).
Anthroposophische Erkenntnismethode
Steiner versteht Anthroposophie nicht als Lehre oder Weltanschauung, sondern als Wissenschaft der geistigen Welt oder Geisteswissenschaft. Er selbst promovierte in Philosophie mit der Promotionsschrift Wahrheit und Wissenschaft (GA 3) und hat ein umfangreiches Grundlagenwerk zu seiner Erkenntnismethode verfasst (z.B. in der Schrift "Die Philosophie der Freiheit (GA 4)" erschienen im Rudolf Steiner Verlag). Er hat als hellsichtiger Geistesforscher zwar Erkenntnisse und Mitteilungen geistiger Zusammenhänge und Wesenheiten gegeben, betonte jedoch immer, dass es als Grundlage des Hellsehens auf die Ausbildung eines klaren Urteilsvermögens ankommt (siehe z.B. "Die Spiritualisierung der Intelligenz", Vortrag 13.11.1909, GA 117).
Im Gegensatz zu Kant, der behauptete, es gäbe Erkenntnisgrenzen, über die der Mensch nicht hinauskommen kann, zeigt Steiners Widerlegung von Kant (siehe "Wahrheit und Wissenschaft"), dass der Mensch durch reine Beobachtung des eigenen Denkens einerseits, und durch die Ausbildung vorhandener seelischer Anlagen allmählich zur Wirksamkeit der Ideen, Gedanken und Begriffe, kurz des Geistes, vordringen kann.
Anthroposophischer Schulungsweg
Anthroposophie kann den Menschen zunächst anregen, sich auf Basis einer rein gedanklich geführten genauen Beobachtung der gegebenen Sinneswahrnehmungen Begriffe zu bilden. Das Werk Rudolf Steiners enthält einen Übungsweg,, der verschiedene schlummernde oder schon vorhandene Fähigkeiten im Menschen wecken oder stärken kann. Durch sorgfältige Durchführung verschiedener Denk-, Willens-, und Gefühlsübungen, die jeweils individuell wirken und in einen Ausgleich gebracht werden (siehe Vorwort von "Wie erlangt man Erkenntnisse der höheren Welten") werden die natürlichen Sinne geschult und neue Wahrnehmungsorgane (die Chakren) entwickelt und der Mensch kann dadurch allmählich zur Erkenntnis und Schau höherer Welten und geistigen Wesenheiten gelangen (siehe seine Schrift: Wie erlangt man ...?" (GA 10)). Ausschlaggebend ist dabei, dass der Mensch sich selbst dazu befähigt, durch eigene Urteilskraft und reinem Denken (siehe Nachwort in "Wie erlangt man ...?") zu sicheren Erkenntnissen zu gelangen. Steiner betonte stets, dass man seine Mitteilungen höherer Welten "nicht glauben, sondern denken" bzw. prüfen soll (siehe das Vorwort der "Theosophie").
Rudolf Steiner - Begründer der Anthroposophie
Als Rudolf Steiner noch in der Theosophischen Gesellschaft tätig war, veröffentlichte er schon Grundlegendes über Anthroposophie in der von ihm herausgegebenen Zeitschrift "Lucifer-Gnosis". Zentral für Rudolf Steiners wissenschaftliche Forschung ist die Geistesgeschichte der Menschheit, deren Bewusstseinsfähigkeiten sich durch viele Kulturepochen hindurch entwickelt haben (siehe z.B. das Werk "Aus der Akasha-Chronik" oder "Die Geheimwissenschaft im Umriss"). So stellt Steiner ausdrücklich die Anthroposophie in Zusammenhang mit der christlichen Mystik, dem Weltverständnis Goethes (anschauende Urteilskraft), fernöstlichen Lehren, dem deutschen Idealismus und der naturwissenschaftlichen Forschung aus Rudolf Steiners Zeit.
Wesentlich zum Verständnis für die Anthroposophie Rudolf Steiners ist der Evolutionsgedanke, nicht nur in der physischen Welt, sondern auch im göttlich-geistigen Gebiet, der also mit wiederholten Erdenleben rechnet. Steiners Geisteswissenschaft erklärt die Entwicklung der Menschheit und der Welt auch spirituell-geistig, also übersinnlich, anders als die rein säkular naturwissenschaftlich orientierten Fortschrittsgedanken. Steiner berücksichtigt dabei Ansätze z.B. des Darwinisten Ernst Haeckel, grenzt die Anthroposophie jedoch klar ab gegenüber der Theosophie und ihrer einseitigen Orientierung an der östlichen Religiosität. Dieser Umstand führte 1912/13 u.a. dazu, dass Rudolf Steiner aus der Theosophischen Gesellschaft um H. P. Blavatsky austrat und die Anthroposophische Gesellschaft gründete.
Durch die Anthroposophie Rudolf Steiners erneuerte und erweiterte Lebensbereiche
Waldorfpädagogik
Rudolf Steiners Gedanken über die Pädagogik und Erziehung des Kindes führten 1919 zur Gründung der ersten Waldorfschule in Stuttgart und damit auch zur Begründung der Waldorf-Pädagogik. Emil Molt, der Direktor der Waldorf-Astoria-Zigarettenfabrik (Stuttgart) bat Rudolf Steiner, eine Schule für die Kinder seiner Arbeiter pädagogisch zu betreuen. Heute gibt es auf der Welt 1.149 Waldorfschulen, davon 779 in Europa. Je nach Land werden Waldorfschulen auch "Rudolf Steiner Schule" oder "Freie Waldorfschule" genannt.
Anthroposophische Medizin
Die Anthroposophische Medizin (auch: anthroposophisch erweiterte Medizin) ist eine integrative Medizin und wurde von Rudolf Steiner und Ita Wegman begründet. Sie baut auf der modernen, naturwissenschaftlich basierten Schulmedizin auf. Anthroposophische Ärzte verfügen daher über die gleiche wissenschaftliche und medizinische Ausbildung wie schulmedizinisch tätige Ärzte. Die anthroposophische Medizin begreift den Patienten ganzheitlich, als leibliches, seelisches und geistiges Wesen und entwickelt Diagnostik und Therapien aus diesem umfassenden Menschenverständnis. Darin wird der Leib ebenfalls dreigliedrig aufgefasst mit dem rhythmischen System, dem Nerven-Sinnes-System und dem Gliedmaßen-System. Zu den besonderen Therapierichtungen zählen z.B. die Rhythmische Massage nach Ita Wegman oder die Heileurythmie. Noch unter der Anleitung Rudolf Steiners wurden aus der anthroposophischen Medizin auch anthroposophische Arzneimittel entwickelt, die in der Medizin die allopathischen (= nicht-homöopathischen) Medikamente ergänzen. Ita Wegman gründete das Klinisch Therapeutische Institut in Arlesheim (heute Klinik Arlesheim), in dem die Anthroposophische Medizin angewandt wird.
Heilpädagogik
Der Grundgedanke der anthroposophisch orientierten Heilpädagogik ist, dass die Individualität oder das Ich (nicht Leib oder Seele) eines Menschen nie krank, sondern in diesem Leben nur in seiner harmonischen Entfaltung beeinträchtigt sein kann. Der Mensch soll sich daher auf individuelle Art entwickeln können. Dazu braucht der Heilpädagoge eine geschulte und intensive Beobachtungsgabe für den jeweiligen Menschen, um auf ihn individuell eingehen zu können (wie auch ein Waldorf-Lehrer).
Landwirtschaft und Ernährung
Die Ideen, welche zur anthroposophischen oder auch Demeter Landwirtschaft führten ("biologisch-dynamisch"), entwickelte Rudolf Steiner 1924 in einer Vortragsreihe, den "Landwirtschaftlichen Kurs". Das Ideal der biologisch-dynamischen Landwirtschaft ist die Kreislaufwirtschaft: auf einem Hof gibt es so viele Tiere, wie das Land des Hofes ernähren kann. Der Hof wird als sozialer Organismus verstanden, in dem Mensch, Pflanze, Tier und Boden zusammenwirken. Ein anthroposophischer Landwirt soll den Boden so bearbeiten, dass der Boden über lange Zeit fruchtbar bleibt und nicht auf Dauer durch einseitige Nutzung zerstört wird.
Kunst und Kultur
Im Bereich der Kunst gab Steiner vielfältige Anregungen. Hier einige Beispiele: