Anthroposophie
Was ist Anthroposophie?
Anthroposophie ist eine Wissenschaft, die das Verhältnis von Natur und Geist erforscht. Sie wurde von Dr. Rudolf Steiner (1861-1925) begründet, der sie auch als anthroposophisch orientierte Geisteswissenschaft bezeichnete. Er hat für den Menschen der heutigen Zeit einen spirituellen Entwicklungsweg entwickelt, mit dem sich der Mensch zur Erlangung höherer Wahrheit entwickeln kann.
"Anthroposophie ist ein Erkenntnisweg, der das Geistige im Menschenwesen zum Geistigen im Weltenall führen möchte."
(Rudolf Steiner, GA 26)
Mehr zum Thema: Werke Rudolf Steiners, Reinkarnation und Karma, Selbsterkenntnis
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Grundlegend für das anthroposophische Weltverständnis ist, dass Mensch und Welt dreigliedrig aufgebaut sind (z.B. physischer Leib, Seele und Geist, bzw. physische, seelische und geistige Welt, siehe seine "Theosophie"). Auch das Thema Gesellschaft und Gemeinschaftsbildung wird von Steiner als dreigliedriger sozialer Organismus betrachtet, aufgrund dessen er die sogenannte soziale Dreigliederung (siehe "Kernpunkte der sozialen Frage") entwickelt hat. Darin wird die Gesellschaft in drei Bereiche unterteilt, die autonom und nicht abhängig voneinander agieren sollen: das Geistesleben, das Wirtschaftsleben und das Rechtsleben.
Was will die Anthroposophie?
Bei der Anthroposophie handelt es sich nicht ausschließlich um einen geistigen Entwicklungsweg, sondern ihr Ziel ist es, durch das Verständnis der Zusammenhänge von Welt und Mensch positiv und heilend in der Welt zu wirken, über einen rein materialistischen Fortschrittsglauben hinaus. Daher gibt es seit ihrem Bestehen im 20. Jahrhundert anthroposophisch erweiterte Forschungsgebiete wie z.B. in der Pädagogik, Medizin, Landwirtschaft, Naturwissenschaft, und Kunst, die zu Erneuerungen verschiedener Lebensbereiche geführt haben (u.a. die Waldorfschulen, die Demeter-Landwirtschaft, die Anthroposophische Medizin und neue Kunstfelder wie z.B. die Eurythmie und Sprachgestaltung).
Anthroposophische Erkenntnismethode
Steiner versteht Anthroposophie nicht als Lehre oder Weltanschauung, sondern als Wissenschaft der geistigen Welt oder Geisteswissenschaft. Er selbst promovierte in Philosophie mit der Promotionsschrift Wahrheit und Wissenschaft (GA 3) und hat ein umfangreiches Grundlagenwerk zu seiner Erkenntnismethode verfasst (z.B. in der Schrift "Die Philosophie der Freiheit (GA 4)" erschienen im Rudolf Steiner Verlag). Er hat als hellsichtiger Geistesforscher zwar Erkenntnisse und Mitteilungen geistiger Zusammenhänge und Wesenheiten gegeben, betonte jedoch immer, dass es als Grundlage des Hellsehens auf die Ausbildung eines klaren Urteilsvermögens ankommt (siehe z.B. "Die Spiritualisierung der Intelligenz", Vortrag 13.11.1909, GA 117).
Im Gegensatz zu Kant, der behauptete, es gäbe Erkenntnisgrenzen, über die der Mensch nicht hinauskommen kann, zeigt Steiners Widerlegung von Kant (siehe "Wahrheit und Wissenschaft"), dass der Mensch durch reine Beobachtung des eigenen Denkens einerseits, und durch die Ausbildung vorhandener seelischer Anlagen allmählich zur Wirksamkeit der Ideen, Gedanken und Begriffe, kurz des Geistes, vordringen kann.
Anthroposophischer Schulungsweg
Anthroposophie kann den Menschen zunächst anregen, sich auf Basis einer rein gedanklich geführten genauen Beobachtung der gegebenen Sinneswahrnehmungen Begriffe zu bilden. Das Werk Rudolf Steiners enthält einen Übungsweg,, der verschiedene schlummernde oder schon vorhandene Fähigkeiten im Menschen wecken oder stärken kann. Durch sorgfältige Durchführung verschiedener Denk-, Willens-, und Gefühlsübungen, die jeweils individuell wirken und in einen Ausgleich gebracht werden (siehe Vorwort von "Wie erlangt man Erkenntnisse der höheren Welten") werden die natürlichen Sinne geschult und neue Wahrnehmungsorgane (die Chakren) entwickelt und der Mensch kann dadurch allmählich zur Erkenntnis und Schau höherer Welten und geistigen Wesenheiten gelangen (siehe seine Schrift: Wie erlangt man ...?" (GA 10)). Ausschlaggebend ist dabei, dass der Mensch sich selbst dazu befähigt, durch eigene Urteilskraft und reinem Denken (siehe Nachwort in "Wie erlangt man ...?") zu sicheren Erkenntnissen zu gelangen. Steiner betonte stets, dass man seine Mitteilungen höherer Welten "nicht glauben, sondern denken" bzw. prüfen soll (siehe das Vorwort der "Theosophie").
Rudolf Steiner - Begründer der Anthroposophie
Als Rudolf Steiner noch in der Theosophischen Gesellschaft tätig war, veröffentlichte er schon Grundlegendes über Anthroposophie in der von ihm herausgegebenen Zeitschrift "Lucifer-Gnosis". Zentral für Rudolf Steiners wissenschaftliche Forschung ist die Geistesgeschichte der Menschheit, deren Bewusstseinsfähigkeiten sich durch viele Kulturepochen hindurch entwickelt haben (siehe z.B. das Werk "Aus der Akasha-Chronik" oder "Die Geheimwissenschaft im Umriss"). So stellt Steiner ausdrücklich die Anthroposophie in Zusammenhang mit der christlichen Mystik, dem Weltverständnis Goethes (anschauende Urteilskraft), fernöstlichen Lehren, dem deutschen Idealismus und der naturwissenschaftlichen Forschung aus Rudolf Steiners Zeit.
Wesentlich zum Verständnis für die Anthroposophie Rudolf Steiners ist der Evolutionsgedanke, nicht nur in der physischen Welt, sondern auch im göttlich-geistigen Gebiet, der also mit wiederholten Erdenleben rechnet. Steiners Geisteswissenschaft erklärt die Entwicklung der Menschheit und der Welt auch spirituell-geistig, also übersinnlich, anders als die rein säkular naturwissenschaftlich orientierten Fortschrittsgedanken. Steiner berücksichtigt dabei Ansätze z.B. des Darwinisten Ernst Haeckel, grenzt die Anthroposophie jedoch klar ab gegenüber der Theosophie und ihrer einseitigen Orientierung an der östlichen Religiosität. Dieser Umstand führte 1912/13 u.a. dazu, dass Rudolf Steiner aus der Theosophischen Gesellschaft um H. P. Blavatsky austrat und die Anthroposophische Gesellschaft gründete.
Durch die Anthroposophie Rudolf Steiners erneuerte und erweiterte Lebensbereiche
Waldorfpädagogik
Rudolf Steiners Gedanken über die Pädagogik und Erziehung des Kindes führten 1919 zur Gründung der ersten Waldorfschule in Stuttgart und damit auch zur Begründung der Waldorf-Pädagogik. Emil Molt, der Direktor der Waldorf-Astoria-Zigarettenfabrik (Stuttgart) bat Rudolf Steiner, eine Schule für die Kinder seiner Arbeiter pädagogisch zu betreuen. Heute gibt es auf der Welt 1.149 Waldorfschulen, davon 779 in Europa. Je nach Land werden Waldorfschulen auch "Rudolf Steiner Schule" oder "Freie Waldorfschule" genannt.
Anthroposophische Medizin
Die Anthroposophische Medizin (auch: anthroposophisch erweiterte Medizin) ist eine integrative Medizin und wurde von Rudolf Steiner und Ita Wegman begründet. Sie baut auf der modernen, naturwissenschaftlich basierten Schulmedizin auf. Anthroposophische Ärzte verfügen daher über die gleiche wissenschaftliche und medizinische Ausbildung wie schulmedizinisch tätige Ärzte. Die anthroposophische Medizin begreift den Patienten ganzheitlich, als leibliches, seelisches und geistiges Wesen und entwickelt Diagnostik und Therapien aus diesem umfassenden Menschenverständnis. Darin wird der Leib ebenfalls dreigliedrig aufgefasst mit dem rhythmischen System, dem Nerven-Sinnes-System und dem Gliedmaßen-System. Zu den besonderen Therapierichtungen zählen z.B. die Rhythmische Massage nach Ita Wegman oder die Heileurythmie. Noch unter der Anleitung Rudolf Steiners wurden aus der anthroposophischen Medizin auch anthroposophische Arzneimittel entwickelt, die in der Medizin die allopathischen (= nicht-homöopathischen) Medikamente ergänzen. Ita Wegman gründete das Klinisch Therapeutische Institut in Arlesheim (heute Klinik Arlesheim), in dem die Anthroposophische Medizin angewandt wird.
Heilpädagogik
Der Grundgedanke der anthroposophisch orientierten Heilpädagogik ist, dass die Individualität oder das Ich (nicht Leib oder Seele) eines Menschen nie krank, sondern in diesem Leben nur in seiner harmonischen Entfaltung beeinträchtigt sein kann. Der Mensch soll sich daher auf individuelle Art entwickeln können. Dazu braucht der Heilpädagoge eine geschulte und intensive Beobachtungsgabe für den jeweiligen Menschen, um auf ihn individuell eingehen zu können (wie auch ein Waldorf-Lehrer).
Landwirtschaft und Ernährung
Die Ideen, welche zur anthroposophischen oder auch Demeter Landwirtschaft führten ("biologisch-dynamisch"), entwickelte Rudolf Steiner 1924 in einer Vortragsreihe, den "Landwirtschaftlichen Kurs". Das Ideal der biologisch-dynamischen Landwirtschaft ist die Kreislaufwirtschaft: auf einem Hof gibt es so viele Tiere, wie das Land des Hofes ernähren kann. Der Hof wird als sozialer Organismus verstanden, in dem Mensch, Pflanze, Tier und Boden zusammenwirken. Ein anthroposophischer Landwirt soll den Boden so bearbeiten, dass der Boden über lange Zeit fruchtbar bleibt und nicht auf Dauer durch einseitige Nutzung zerstört wird.
Kunst und Kultur
Im Bereich der Kunst gab Steiner vielfältige Anregungen. Hier einige Beispiele: